Was Marathonlaufen und Lernen miteinander verbindet.
Ich laufe Marathons seit 2013. Seit neuestem auch Trailruns (Bild). Ich gestalte Trainings und Lernanlässe seit 2010. Beides mit viel Passion. Beides anders als am Beginn. Was verbindet diese beiden Leidenschaften miteinander? Für mich viel mehr als auf den ersten Blick ersichtlich.
Individuelle Zielsetzung …
Laufen in der Königsdisziplin auf der Langstrecke ist fordernd und fördernd zugleich.
jeder vereinbart mit sich selbst ein konkretes Ziel … ich will es schaffen, ich will unter 4 h, 3.30 h, 3.00 h etc.
mir selbst Ziele zu setzen motiviert ungemein, ich suche und probiere Wege, um sie zu erreichen
-> warum machen wir das so wenig für Lernprozesse?
Vorbereiten …
ein Marathon ohne Vorbereitung, körperliche und geistige … wird ein Harakiri-Event
Lernen ohne Vorbereitung ist oft der Fall - ich gehe in ein Seminar, bin dabei (froh, wenn ich mich zurücklehnen kann …) und gehe dann wieder raus. -> Welches Ziel habe ich dann erreicht?
-> warum fordern wir nicht Lernende vor einem Live-Lernangebot (und danach!)? Es wird mehr Lernerfolg generiert, weil mehr Zeit verwendet wird. Genau wie beim Marathon.
Starten …
für den Marathon stimme ich mich emotional ein. Ich hole die Startunterlagen, esse und schlafe gut, trinke viel am Morgen. Gehe zum Start. Sauge die Stimmung auf. Quatsche vielleicht mit anderen, beobachte das Geschehen und freu mich loszulaufen.
wie ist es beim Lernen? Raus aus der letzten Besprechung, rein ins halbtägige Online-Training. Nix gegessen. Noch bei vorherigen Themen, die mich beschäftigen. Keine Zeit zum Ankommen.
Warum nutzen wir nicht ein paar min. fürs Ankommen? Einstimmen, Menschen miteinander verbinden, entspannen, mich gut einrichten. Einlassen. Mich zeigen dürfen und wollen.
Zwischenziele- & Erfolge …
10 km bieten mir Orientierung - wo stehe ich? Sind meine Beine heute leichtfüßig/schwer? beim Halbmarathon ziehe ich erste Zwischenbilanz. Ist mein Ziel machbar oder ändere ich es ab? Wie hole ich mir Unterstützung? Was kommt noch?
Zwischenetappen, Reflexion, gemeinsam auf die Lernreise und auf (individuelle) Ziele draufschauen. Was brauchen wir? Wo habe ich Aha-Erlebnisse? Erfolge feiern und sichtbar machen. Welche Wege bieten sich für Zielerreichung an? Bin ich im eigenen Tempo besser unterwegs oder möchte ich mich mit anderen austauschen/voneinander lernen.
Der Mann/Die Frau mit dem Hammer
Die Tiefs und zu viele Gedanken im Kopf. Km 30 - 40 … schaff ich das? Kann ich noch (zulegen)? Wie motiviere ich mich jetzt? Oft ist es psychische Stärke, die hier hilft, um dranzubleiben.
Lernmotivation. wie motiviere ich mich in schwierigen Phasen? Was tut mir gut, um leistungsfähig zu bleiben? Das Ziel und die Erreichung visualisieren.
Der Zieleinlauf …
die pure Emotion. Glück. Das innere ins Außen bringen. Überwältigend. Ich zeige mich in vielen Facetten.
Ziele erreichen und darauf stolz sein. Feiern und sich füreinander freuen. Bestärken. Retrospektive. Sich zeigen wollen und dürfen. Andere beglücken mit Wertschätzung für ihren Weg.
Die neuen Ziele …
nach dem Marathon ist vor dem Marathon. Ich will’s wieder erleben. Das ganze Spektrum. Es geht noch was. Neue Wege gehen. Abwechslung. Neue Impulse. Wald/Berge statt Straße. Höhenmeter statt Stadtschluchten. Gemeinsame Ziele. Tun.
Lernen im Tun. Erfolge einfahren. Da gibt’s viel mehr. Das was mich überforderte, ist nun Realität. Die Welt ist voll von Zielen. Neu ausrichten. Dranbleiben!